Songs vom Untergang der Cimbria


eindrucksvoll und ausdrucksstark

 

 

Es begann mit einem Zufall: Im Sommer 2008 besuchten Bork und Marcator einen befreundeten Gitarrenproduzenten (Jens Peter Loof – CELTIC STAR), um seine Instrumente auszuprobieren. Im Gespräch stellte sich heraus, dass Loof Musik für seine Internetpräsenz benötigte. Marcator schrieb und produzierte einen Song, Bork spielte den ‚Celtic Star’ Fretless Bass dazu. Das Ergebnis war so befriedigend, dass die beiden beschlossen, die Zusammenarbeit fortzusetzen und ein komplettes Album mit primär keltischer Musik aufzunehmen. In den folgenden Wochen wurden einige Songs komponiert.

Im Herbst 2008 lernten die beiden den Wracktaucher Andi Peters kennen. Andi hatte Überreste des Auswandererschiffes Cimbria geborgen, welches 1883 vor Borkum gesunken war. In einer medienübergreifenden Kooperation sollte eine Ausstellung entstehen, Bilder gemalt, Geschichten und ein Theaterstück geschrieben werden und eben auch eine musikalische Bearbeitung des Themas erfolgen.

Bork und Marcator waren begeistert von der Herausforderung der Thematik, stellten ihre keltische Produktion zurück und konzentrierten sich auf die Arbeit an der ‚Cimbria’. In nur wenigen Wochen entstanden 19 Titel, überwiegend Gesangsnummern, die das Schicksal des Schiffes, der Passagiere und der Bergung beleuchten.

Für ihre Produktion konnten die beiden hervorragende Sänger und Instrumentalisten gewinnen wie Anja Bublitz (Godewind), Sangit (LSD, Greatwide), Ute Wiercinski (Ex-Soul Salvation, Stroice etc), Ute Ullrich (eine professionelle Sängerin) und Marc Breitfelder (Harp), einer der besten Mundharmonikaspieler Europas. Seit dem 10 Juli 2009 kann man ‚CIMBRIA- 1883’ von allen Downloadportalen herunterladen.

 

 

CD Release Yeah!!!

Stephan Bork (Bass, Gitarre, Keys, Flöten, Geige, Percussion, Programming, Voc)

Marcator (Gitarren, Keys, Percussion, Programming, Voc)

MARCATOR

Seit vielen Jahren ist Marcator (aka Jürgen Petersen) als Musiker, Komponist und Produzent im norddeutschen Raum tätig. Er produzierte u.a. 6 CDs für das Prudence Label, welche auch international vertrieben werden und ist auf mehr als 30 Samplern mit vielen großen internationalen Künstlern zu hören. Drei Bühnenmusiken (u.a. für den Heider Marktfrieden) eröffneten ein weiteres Betätigungsfeld. Als Multiinstrumentalist kreiert er im Studio (überwiegend) Instrumentalmusik unterschiedlicher Stilistik und im Duo mit Holger Mummert (Marcator/Mummert) unter dem Thema ‚Wattenklänge’ entspannend schöne Gitarrenklänge. In der Band ‚Curtis in Memphis’ hört man von ihm Rockabilly Sounds. Als Studiobesitzer und Produzent arbeitet er mit vielen regionalen Künstlern unterschiedlicher Stilrichtungen zusammen.

BORK

Stephan Bork wurde am 3.April 1958 in Husum geboren. Mit 11 Jahren fing er an, Gitarre zu lernen und schon bald kam das eine oder andere Instrument dazu. Mit 17 Jahren lernte er "Keyboards", bis er erst mit 21 Jahren zum "Bass" kam, da der damalige Bassist aus beruflichen Gründen aus Husum wegzog. Mit 32 Jahren nahm Bork eine Gesangsausbildung an der Musikschule in Rendsburg.

Er arbeitete mit namenhaften Größen wie z.B. Detlef Buck, Detlef Petersen, Thorsten Brötzmann, Billy King, Larry Evers, Shanger Ohl & Bertram Engel und spielte in diversen Bands wie z.B. bei Hans Hartz, "Top Union" oder den "Late September Dogs" und "Greatwide". Heute arbeitet er hauptsächlich als Produzent, Programmer und Live Musiker.


Schraubendampfschiff 'Cimbria' mit Brigg - Takelung

Technische Daten: Stapellauf 21 januar 1867; Indienststellung; 29 März 1867; Länge: 100.93 mtr: Breite; 12.10 mtr; Tiefgang; 6 mtr; NRT Netto Raum Tonne; 2167; Kohlenvorrat; 700 t; PS-Maschineleistung; 500; Höchstgeschwindigkeit 12 Kn. Besatzung 98; pPassagier erster Klasse; 58; zweite Klasse 120; dritte Klasse 500. Zehn Rettungsboote mit einer Aufnahmekapazität von 370 Personen. Bauwerft; Caird und C. in Greenock Schotland; Reederei Hapag Hamburg; Laderaum; für 1.200 t Ladung nach Umbau 1880.


Dg und zuverlässig.as Gold der Cimbria (4'24'')
Im Januar 1883 kollidierte das Auswandererschiff Cimbria mit über 400 Passagieren an Bord auf seinem Weg von Hamburg nach New York im dichten Nebel mit dem britischen Dampfer Sultan und versank innerhalb weniger Minuten. Das Wrack liegt etwa 35 Kilometer nordwestlich der Insel Borkum in der Nordsee in 30 Metern Tiefe.


Die letzte Reise...

Am 17. Januar 1883 liegt die Cimbria auslaufbereit im Hamburger Jonas Hafen, als plötzlich ihr Kapitän erkrankt. Einspringen muss Julius Hansen. Sein Kommando auf der Alemannia, die zur Reparatur im Dock der Reiherstieg Werft liegt, gibt er dafür ab. Mit knapp 40 Jahren hat er bereits etliche Jahre Seefahrtzeit hinter sich, ist ein sehr erfahrener Seeman und Schiffsführer. Die Hapag schätzt in als umsichtig.

Geschwister Rommer, auch 'Schwäbische Singvögel' genannt. Von l.n R: Auguste, Georg und die Katinka Rommer

Am Nachtmittag des 17. Janur 1883 heißt es für die Cimbria: Leinen los. Bugsiert van zwei Schleppern verlässt sie ihren Liegeplatz am Jonas, steuert auf die Elbe zu. Ihr Reiseziel, wie so oft vorher, New York. Neben 91 Mann Besatzung befinden sich 401 Männer, Frauen und Kinder als Passagiere an Bord. Überwiegend sind es Auswanderer aus Osteuropa. Aber auch Rückreisende, wie eine Gruppe Indianer nach ihrer Tournee durch Deutschland, oder das europaweite bekannte Gesangtrio: Die schwäbische Singvögel aus Biberbach an der Riss. In Amerika will das Trio seine Künste darbieten.

Dichter Nebel liegt über der Elbe. Die Männer auf der Kommandobrücke starren angestrengt in das milchige Weiß, können kaum das eigene Vorschiff sehen. Auf der Unterelbe lässt die Sicht einer Weiterfahrt nicht mehr zu, die Cimbria geht vor Anker. Nach ca. 24 Stunden Zeitverlust entscheidet Kapitän Hansen die Reise fortzusetzen, obwohl die Sichtverhältnisse immer noch ungünstig sind.

Am Abend des 18. Januars passiert die Cibria de Elbemündung und steuert nun westwärts auf das Seegebiet Borkum-Riff zu. Wie es bei Nebelfahrt eigentlich sein müsste, die zu schließenden  Querschotten sind nicht geschlossen, können nicht geschlossen werden, um den Zwischendecks-Passagieren, den Auswanderern, nicht die Luft zum Atmen zu nehmen. Ein verhängnisvoller Konstruktionsfehler, wie sich wenig später herausstellen wird!

Schiffbrüchige im Mast der Cimbria. Hintergrund das englische Segelschiff Theta. Gem. von H. Koppelmann 1998

Der 19. Januar ist gerade zwei Stunden alt. Mit langsamer Fahrt tastet sich die Cimbria durch dichte Nebelschwaden. Die Sichtweite beträgt keine 50 Meter. Da taucht plötzlich an Backbord voraus ein riesiger Schiffssteven auf, hält auf sie zu. Für ein Ausweichmanöver ist es zu spät. Mit fürchterlichem Krachen bohrt sich das fremde Schiff seitlich in die Cimbria. Sein Klüverbaum schiebt sich über ihr Deck, Wänden und Stahlseile reißen, Holz- und Eisenteile brechen und erste Schreie und Hilfrufe sind zu hören. Trotz des beginnenden Tumults verlieren Kapitän Hansen und seine Männer nicht die Übersicht. Sie helfen wo sie können und beginnen umgehend mit dem Klarmachen der Rettungsboote.

Mit "Voll Rückwärts" löst sich der Kolisionsgegner, der englische Damfer Sultan, ohne helfen zu können von der Cimbria. Ein riesiges Loch in der Bordwand des Hamburger Schiffes bleibt zurück. Gewaltige Wassermassen finden, durch keine verschlossenen Querschotten gehindert, schnell ihren Weg ins Schiffsinnere. Tödlich verwundet legt sich die Cimbria auf die Steuerbordseite. Die Sultan, selbst schwer beschädigt, verschwindet unterdessen im Nebel und erreicht zwei Tage später seinen Zielhafen Hamburg.

Auf der Cimbria ist man bemüht, die Steuerbord-Rettungsboote zu besetzen. Die Backbord-Boote hängen aufgrund der Steuerbord-Schlagseite  nicht ausschwenkbar und damit nutzlos in ihren Davits. Hilfesuchende und verzweifelte Menschen drängen sich an Deck. Fast  aussichtslos versuchen sie einen der wenigen Bootsplätze zu bekommen. Der Schiffsarzt erkennt einen Ausweg. Er schickt die Leute scharenweise in die Mastspitzen. Nach knapp 20 Minuten sinkt die Cimbria, berührt den Meeresboden und richtet sich so wieder auf, das ihre Masten etliche Meter aus dem Wasser ragen.

Sechszehn der hierin geflüchteten Schiffbrüchige halten aus und werden viele Stunden später von der Bremische Bark Diamant gerettet. Andere übermannt der Schlaf oder die Kälte, sie stürzen in die eisigen Fluten und ertrinken. Das engliche Segelschiff Theta übernimmt aus zwei Rettungsbooten der Cimbria 39 Überlebende. 437 Menschen kommen bei dieser fürchterlichen Katastrophe ums Leben.

Die Sultan bohrt sich in de Backbordseite der Cimbria. Zeichnung nach einen Augenzeugenbericht van H. Petersen 1883.

Nach dem Untergang...

ging in unmitelbarer Nähe des Wracks der Cimbria ein Wrack-Schiff vor Anker. Die immer noch aus dem Wasser ragenden Masten des Unglücksschiffes, eben noch rettender Zufluchtort, stellten für die Schifffahrt ein gefährliches Hindernis dar. Zwischen der Eigentümerin des Wracks, der Hapag-Reederei in Hamburg, und den örtlichen Schifffahrtsbehörden entspann sich ein handfester Streit: Hebung der Masten ja oder nein? Ein erster heftiger Märzsturm 1883 beendete die Auseinandersetzung, er warf die Masten kurzerhand um. Eine wenig später unternommene amtliche Untersuchung ergab, dass sich bis auf 14 Meter Tiefe nichts mehr vom Wrack der Cimbria feststellen ließ. Das Schifffahrtshindernis Cimbria gab damit offiziell nicht mehr. Mitte März 1883 hieß es daher für das Wrack-Warn-Schiff: Anker auf...

  

Die Glocke der Cimbria

 

Die CD ist erhältlich über

 

http://www.stephan-bork.de/shop/

Aktuelles